Dienstverhältnis kündigen

Das Dienstverhältnis kündigen, aber richtig!

Bist du mit deinem Arbeitsplatz unzufrieden oder möchtest du dich in einem anderen Bereich beweisen? Die Gründe dafür, warum uns sein Dienstverhältnis zu kündigen, sind vielfältig. Doch wem sein Job nicht mehr glücklich macht, der sollte ganz tief in sich gehen und überlegen, ob es nicht an der Zeit wäre, sich nach etwas anderem umzusehen.

Aber aufgepasst, das Dienstverhältnis zu kündigen, erfordert Fingerspitzengefühl und ist fast ein bisschen so als würdest du deine Beziehung beenden. Hier erfährst du, wie du dein Arbeitsverhältnis richtig kündigst. Wir geben dir Tipps zur Kündigung und wie du erkennst, dass es an der Zeit ist, dich nach einem neuen Job umzusehen.

Du erfährst in diesem Artikel mehr über:

Das Dienstverhältnis kündigen: Das musst du beachten
Das Dienstverhältnis einvernehmlich auflösen
Die fristlose Beendigung des Dienstverhältnisses
Gründe, welche dafür sprechen, das Dienstverhältnis zu kündigen
Diese Gründe sind keine Gründe für eine Kündigung!
Deine Kündigung richtig vorbereiten

Das Dienstverhältnis kündigen: Das musst du beachten

Der/Die Dienstnehmer/in sowie der Arbeitgeber, können beide die Entscheidung treffen das Dienstverhältnis zu beenden. Eine Kündigung wird generell erst mit ihrem Zugang wirksam. Das heißt, wenn die Kündigung per Post versendet wird, dann ist diese mit der Zustellung wirksam, bei einer mündlichen Kündigung tritt die Wirksamkeit sofort in Kraft.

Wenn im Arbeitsvertrag nichts Gegenteiliges vermerkt ist, bedarf eine Kündigung keiner bestimmten Form. Das heißt, dass du schriftlich sowohl als auch mündlich kündigen kannst. Jedoch empfehlen wir dir aus Beweisgründen immer in schriftlicher Form zu kündigen.

Bei jeder Kündigung ist die vereinbarte Kündigungsfrist sowie ein Kündigungstermin einzuhalten. In der Regel beträgt die Kündigungsfrist ein Kalendermonat, jedoch ist es auch zulässig, die Frist im Arbeitsvertrag auf bis zu sechs Monate zu verlängern.

Achtung: Dabei ist es ganz wichtig, darauf zu achten, dass die Kündigungsfrist des Arbeitgebers mindestens genauso lange sein muss.

Den Kündigungstermin findest du im Arbeitsvertrag. Wenn dort nichts vereinbart ist, kannst du immer mit Monatsende kündigen. Somit hast du jedes Jahr zwölf Möglichkeiten, dein Arbeitsverhältnis zu kündigen. Im Arbeitsvertrag kann auch zusätzlich zum Monatsende der 15. jedes Monats als Kündigungstermin vereinbart werden.

In der Probezeit können du aber auch dein Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis jederzeit und grundlos beenden. Wird jedoch das Dienstverhältnis aus einem Grund, der gegen das Gleichbehandlungsgesetz verstößt, aufgelöst, hast du zwei Wochen Zeit, um die Kündigung anzufechten.

Kündigungsgründe, welche gegen das Gleichbehandlungsgesetz verstoßen sind zum Beispiel:

• Ethnische Zugehörigkeit
• Religion oder Weltanschauung
• Das Alter
• Sexuelle Orientierung
• Eine Behinderung
• Das Geschlecht

Das Dienstverhältnis einvernehmlich auflösen

Wenn du die Möglichkeit hast, dein Arbeitsverhältnis einvernehmlich aufzulösen, musst du dich an keine Termine oder Fristen halten. Denn bei dieser Form der Kündigung einigst du dich mit deinem Arbeitgeber genau auf den Zeitpunkt, mit welchem dein Arbeitsverhältnis endet.

Auch hier empfehlen wir dir wieder die Kündigung in schriftlicher Form abzuwickeln, damit du dies, wenn nötig, später beweisen kannst.

Achtung: Wenn du die einvernehmliche Kündigung vereinbarst und zu diesem Zeitpunkt noch nichts von deiner Schwangerschaft gewusst hast, hast du fünf Arbeitstage Zeit, die Schwangerschaftsmeldung zu machen. Denn damit wird die Kündigung rechtsunwirksam.

Dienstverhältnis kündigen

Die fristlose Beendigung des Dienstverhältnisses

Die fristlose Kündigung der/des Arbeitnehmer/in oder kurz auch Austritt genannt, sollte aus wichtigem Grund erfolgen. Zu den wichtigsten Austrittsgründen gehören:

• Dauernde Dienstunfähigkeit
• Gesundheitsgefährdung
• Entgeltvorenthaltung
• Ehrverletzung (zum Beispiel: Beleidigung)

Wenn die fristlose Kündigung ohne Grund erfolgt, hast du nur Anspruch auf eine Entgeltzahlung bis zum Austrittstag. Ist dein Austritt jedoch gerechtfertigt, behältst du sämtliche Entgeltansprüche, welche du auch bei einer Kündigung durch den Arbeitgeber gehabt hättest.

So erhältst du neben der ,Abfertigung alt‘ auch eine Kündigungsentschädigung. Diese umfasst alle Ansprüche, welche auch bei einer ordnungsgemäßen Kündigung entstanden wären. Für den Dienstgeber ist diese Form der Kündigung die unangenehmste Art, denn dieser verliert den Wert der Arbeitskraft und muss diese dennoch bezahlen.

 

 

Gründe, welche dafürsprechen, das Dienstverhältnis zu kündigen

Bist du mit deinem Job zufrieden oder nicht? Wenn nicht, dann musst du darüber nachdenken, wie du deine Situation bei deinem Arbeitgeber ändern kannst. Ist eine Änderung deiner Arbeitssituation beim bestehenden Dienstverhältnis nicht möglich, dann solltest du dich nach einer neuen Beschäftigung umsehen.

Die Gründe für einen Jobwechsel können sehr unterschiedlich sein. Hier haben wir für dich jedoch einige Anzeichen, welche dir signalisieren, dass du dich nach einer neuen Arbeit umsehen solltest.

Bauchweh, wenn du an den Montag denkst?

Wenn du am Sonntagabend an den Montagmorgen denkst, zieht sich dein Magen zusammen, dir wird schlecht oder du bekommst plötzlich Bauchweh? Am Montag in der Früh ist es dann komplett vorbei und du fährst schlecht gelaunt und mit Bauchweh oder einem flauen Gefühl in der Magengrube zur Arbeit.

Auch wenn du deine Arbeit gerne machst, der Abschied vom Wochenende fällt jedem schwer, das ist ganz normal. Quälen dich die Gedanken an eine neue Arbeitswoche merklich und du hast auch körperliche Beschwerden, wie Übelkeit oder Schlaflosigkeit, ergibt es keinen Sinn, dich noch länger mit deinem aktuellen Job zu quälen.

Wir sagen: Das Leben ist zu kurz, um es an einen Job zu verschwenden, der dich körperlich und seelisch zugrunde richtet. Hab den Mut, dir selbst zu helfen und setze dem ein Ende. Du wirst bestimmt etwas finden, wo es dir besser geht. Deine Gesundheit wird es dir danken.

Du fühlst dich als ob du einfach nur die Zeit absitzen würdest?

Auf Facebook entdeckst du keine Neuigkeiten mehr und die Zeit scheint still zu stehen? Ja, Durststrecken mit ruhigen Arbeitstagen sind in fast jedem Beruf normal. Doch eine dauerhafte Langeweile in deinem Job ist ein eher schlechtes Zeichen. Denn dieses Gefühl kann bereits ein Zeichen dafür sein, dass du mit deinem Job unterfordert bist.

Liegt das nur am Arbeitspensum kannst du daran vielleicht schnell etwas ändern und dich aktiv um neue Dinge und Aufgabengebiete kümmern. Ein anderer Grund dafür kann sein, dass du mit deinem Job innerlich schon abgeschlossen hast. Ein Zeichen dafür kann zum Beispiel sein, dass du gar keine Lust mehr hast, irgendetwas für die Arbeit zu tun.

Du strengst dich mehr an als andere, aber kommst die Karriereleiter einfach nicht weiter rauf?

Du gibt’s immer mindestens 100 %, strengst dich mehr an als deine Kolleginnen und Kollegen und trittst beruflich trotzdem auf der Stelle? Das kann frustrierend sein und sollte für dich ein Grund sein, dich neu zu orientieren.

Denn wenn dir deine Karriere wichtig ist und du dennoch bei Beförderungen ständig übergangen wirst oder die Unternehmensstruktur keine Aufstiegschancen bietet, ist es Zeit, den Job zu wechseln.

Du und dein Job habt euch auseinandergelebt?

Deine Prioritäten haben sich geändert und Geld ist nicht mehr alles, worauf es für dich ankommt? Es ist dir nicht mehr wichtig, dass nächste Millionenprojekt abzuwickeln, weil du lieber das Wochenende mit der Familie verbringst?

Wenn du einfach das Gefühl hast, dass es zwischen dir und deiner Arbeit nicht mehr passt, dann solltest du deine Sachen packen und gehen. Denn andere Unternehmen haben auch sehr tolle Jobs zu bieten.

Du findest ständig eine neue Ausrede nicht zu kündigen?

Dein Chef hat nur noch schlechte Laune? Deine Leistungen werden nicht gesehen oder wertgeschätzt? Ständig denkst du dir: Es wird bald schon besser werden, ich muss nur noch etwas abwarten. Dann bist du ein Meister des Schönredens.

Schon klar, es kann im Job nicht immer alles rund laufen, doch sollten sich solche Situationen nicht über mehrere Monate ziehen. Wenn diese Phase länger andauert, immer die anderen die interessantesten Aufgaben bekommen und du mit deiner Gehaltserhöhung nur vertröstet wirst, dann ist es Zeit, einen neuen Weg einzuschlagen.

„Ist das wirklich normal?“ Diese Frage stellst du dir fast täglich in der Arbeit?

Ist das Verhalten deines Chefs normal? Wie viele schräge Kolleg/innen hat man in anderen Jobs? Du googelst immer wieder nach heiklen Arbeitsthemen oder um herauszufinden, ob es bei dir im Büro wirklich normal zugeht.

Ist es normal, dass meine Vorgesetzte zu meiner Kollegin total nett und fürsorglich ist und wenn sie mit mir redet ändert sich plötzlich ihr Tonfall und sie wird sehr unhöflich? Wenn du dich all diese Dinge bereits gefragt hast, sind das auch Anzeichen dafür, dass du dir unbedingt eine neue Arbeit suchen solltest.

Die schlechte Stimmung im Job beeinflusst auch dein Privatleben?

Du kommst nachhause und musst dich zuallererst über den schrecklichen Arbeitstag ausweinen und das jeden Tag. Wenn du immer die schlechte Stimmung aus der Arbeit mit in dein Zuhause nimmst, dann läuft hier etwas gehörig falsch! Ist es dir das wirklich wert?

Weitere Anzeichen dafür, dass du dich mit deinem Job kaputtmachst sind zum Beispiel Energielosigkeit, Lustlosigkeit oder keine Kraft mehr nach der Arbeit noch etwas zu unternehmen.

Deine Arbeit beeinflusst deinen Gesundheitszustand?

Du bist ständig müde, fühlst dich nicht mehr fit, physisch sowie psychisch fühlst du dich ausgebrannt? Wenn du immer müde, energielos oder kränklich bist, ist das ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Nach Feierabend genehmigst du dir öfter Alkohol zur Belohnung, dass du wieder einen Tag in diesem Job überstanden hast oder greifst nach besonders schlimmen Tagen auch zu anderen Substanzen, um durchzuhalten?

Dann solltest du dir umgehend einen neuen Job suchen und am besten sofort kündigen. Deine Gesundheit geht immer vor. Wenn du nicht auf dich aufpasst, dann tut es keiner und dein Job ist nicht alles im Leben. Oft muss man zuerst eine Türe schließen damit sich eine neue öffnen kann.

 

 

Diese Gründe sind keine Gründe um das Dienstverhältnis zu kündigen!

Das nicht immer alles rund läuft, ist normal. Oft gibt es schlechte Phasen, in denen mal nichts passt. Doch diese Dinge sollten keine Entscheidung für eine Kündigung sein. Folgende Beispiele sind keine Gründe für eine Kündigung:

Kurzweiliger Frust und Unzufriedenheit

Schlechte Tage gehören wie im Leben auch im Büro einfach dazu. Das ist aber kein Zeichen gleich das Handtuch zu schmeißen. Talfahrten müssen manchmal einfach sein und auf diese folgen meist wieder bessere Zeiten. Erst wenn sich die regnerischen Tage überhaupt nicht mehr legen und über längere Zeit bestehen bleiben, solltest du deinen Job überdenken.

Kritik oder negative Rückmeldung

Feedback ist im Arbeitsleben etwas sehr Wichtiges. Negative Kritik jedoch hört niemand gerne. Doch ein offenes Gespräch lohnt sich in diesen Fällen. So können Missverständnisse vermieden werden und man kann über die Situation einfach nochmal in Ruhe sprechen.

Grobe Fehler

Fehler gehören leider auch einfach zum Job. Niemand ist fehlerlos! Egal wie schlimm diese sind, zeige Größe und steh zu deinem Fehler. Denn aus diesen kannst du wunderbar lernen.

Deine Kündigung richtig vorbereiten

Wenn du den Entschluss gefasst hast, einen neuen Weg einzuschlagen, ist es an dir deine Kündigung gut vorzubereiten. Wichtig ist, dass du deine Arbeitsleistung gegen Ende hin nicht reduzierst und ein unpassendes Verhalten an den Tag legst. Denn damit kannst du deinem eigenen Ruf schaden, weil oft Unternehmen beim alten Arbeitgeber Informationen über dich und deine Arbeitsweise einholen.

Daher solltest du dir einen konkreten Plan für deine Kündigung zurechtlegen.

Das Kündigungsgespräch – Ein Dienstverhältnis richtig kündigen

Eine einfache E-Mail an die Personalabteilung oder einfach nur einem Anruf beim Chef, wo du ihm mitteilst, dass du ab Montag nicht mehr kommst, sind nicht der richtige Weg, um ein Arbeitsverhältnis zu kündigen. Eine direkte Aussprache mit deinem Vorgesetzten ist mit Sicherheit der bessere Ansatz.

Den Zeitpunkt deiner Kündigung entscheidest du dabei selbst. Wir empfehlen dir: Je höher du in der Hierarchie stehst, umso früher solltest du kündigen, damit für eine Übergabe oder das Einarbeiten deiner/s Nachfolger/in genug Zeit da ist.

Job kündigen

Das Kündigungsgespräch solltest du wie folgt aufbauen:

  1. Bedanke dich für die Zusammenarbeit. Das solltest du auch machen, wenn du aus Unzufriedenheit gehst, denn damit hebst du die Grundstimmung an.
  2. Erzähle von deinen Herausforderungen im Betrieb, wie du diese gemeistert hast und was du in der Zeit im Betrieb lernen konntest. Denn damit kommst du nicht in Versuchung, nur die negativen Aspekte anzusprechen. Verpacke dein Kritikpunkte als Verbesserungsvorschläge.
  3. Wenn es noch offene Projekte gibt, in welche du involviert bist, dann versuche dir eine Lösung zu überlegen, wie du diese noch abwickeln kannst. Überlege dir dabei auch, wie du diese an deinen Nachfolger übergeben kannst.
  4. Gebe so wenig Details preis wie möglich. Wenn dein Vorgesetzter wissen möchte, wohin es dich verschlagen hat und du nicht antworten möchtest dann musst du das nicht verraten.
  5. Bevor du „JA“ sagst, denke gründlich darüber nach. Wenn dir dein Chef nämlich ein Angebot macht, um zu bleiben und die Konditionen aufbessert, dann lass dich davon nicht zu schnell überzeugen. Handel dir eine Bedenkzeit heraus und überlege dir wirklich genau, ob du bleiben möchtest.

Im Anschluss an das Kündigungsgespräch gibst du deine schriftliche Kündigung ab. Obwohl diese nicht verpflichtend ist, raten wir zur schriftlichen Kündigung, um die Nachweisbarkeit sicherzustellen.

 

 

Fazit – Das Dienstverhältnis zu kündigen, ist keine leichte aber eine wichtige Entscheidung

Es gehört schon viel Mut dazu, sich in eine ungewisse Zukunft zu stürzen, doch wenn du bereits über eine Kündigung nachdenkst, ist das das erste Zeichen dafür zu gehen. Überlege dir diese Entscheidung aber im Vorfeld ganz genau, denn einmal ausgesprochen gibt es kein Zurück mehr.

Aber eines ist klar: Verschwende deine Zeit nicht mit einem Job, der dich nicht glücklich macht oder bei dem du sogar Bauchweh bekommst, wenn du nur daran denkst, wieder in die Arbeit fahren zu müssen.

Das ist kein Geld der Welt wert.