Du erfüllst nicht alle Anforderungen in einer Stellenanzeige?

Du hast keinen Nobelpreis oder Oxford-Abschluss? Ach was! Und bevor der Traumjob überhaupt begonnen hat, hängt man ihn auch schon wieder an den Nagel. Grund dafür sind meistens die Voraussetzungen bzw. Anforderungen in den Stellenanzeigen, die fast niemand erfüllt. Für viele Jobsuchende ist bereits Schluss, bevor sie sich überhaupt beworben haben. Hauptbetroffene sind vor allem junge Menschen, die noch keinerlei Berufserfahrung mitbringen. Sie werden oftmals von diesen Anforderungsprofilen abgeschreckt, weil es so aussieht, als ob es für sie absolut keine Option am Arbeitsmarkt gibt. Gehörst auch du dazu?

Niemand sollte sich von diesen Stellenanzeigen abschrecken lassen. Auch Unternehmen verfolgen eine Strategie in diesen Anforderungskriterien, darüber wissen nur die Wenigsten Bescheid.  Sie wollen durch diese Voraussetzungskriterien bereits grob ungeeignete Bewerber/innen ausfiltern. Und jetzt wird es spannend: Sie setzen auch auf die Selbsteinschätzung ihrer Bewerber/innen.

Was das für dich heißt? Wenn du also wirklich interessiert bist, dann musst du selbst entscheiden, ob du mit deiner Ausbildung, Erfahrung und Ehrgeiz geeignet für diese Stelle bist, oder nicht. Das heißt, du musst ready für den Job sein und dich auf teilweise auch herausfordernden Aufgaben einlassen.

Die Formulierungen in den Anforderungen in Stelleninseraten, die du wirklich erfüllen solltest

Manche Kriterien sind tatsächlich für die Position wichtig. Meistens handelt es sich um diverse Spezialisierungen, Kenntnisse und Erfahrungen, die für diese Stellen notwendig sind. Aber diese Erwartungen sind auch an die “Soft Skills” verknüpft. Teamfähigkeit, Empathie und Ehrlichkeit sind ebenfalls sehr gefragt. Wenn du nicht alle Anforderungen erfüllst, heißt das also nicht gleich, dass du nicht für diesen Job in Frage kommst. Denn wer zusätzliche Fähigkeiten mitbringt, motiviert sowie wissbegierig ist, der kann mit anderen Stärken so manche Schwäche ausgleichen. Und wer weiß, vielleicht bist du der nächste High Potential im Unternehmen?

Muss-Anforderungen in Stelleninseraten – ohne sie geht es einfach nicht!

Diese Muss-Anforderungen sind für beide Seiten relevant und man kann direkt auf den ersten Blick erkennen, was das Unternehmen verlangt. Wenn man sich einige Stellenanzeigen so durchliest, scheint es oft, als würden einige Arbeitgeber auf der Suche nach dem nächsten Wunderkind sein. Wenn du aber die wichtigsten Skills nicht erfüllst, dann ist eine Bewerbung tatsächlich sinnlos (Beispiel: Du besitzt keinen Führerschein). Beispiele für Formulierungen bei Muss-Anforderungen:

• “setzen wir voraus.”
• “Zwingend notwendig sind …!
• “Sie haben Kenntnisse in …”
• “Es wird vorausgesetzt …”
• “Sie beherrschen/besitzen …”

Kann-Anforderungen können dir zu einem Wettbewerbsvorteil verhelfen!

Diese Formulierungen bringen zum Ausdruck, dass dein zukünftiger Arbeitgeber erfreut darüber wäre, wenn du eine dieser Fähigkeiten besitzt. Je mehr du von diesen Kann-Anforderungen mitbringst, desto höher ist auch dein Wettbewerbsvorteil. Du könntest z. B. deine Zeit überbrücken und eine Fortbildung beginnen oder deine Sprachkenntnisse auffrischen. So sieht der Arbeitgeber, dass du dich laufend weiterbildest und das verbessert deine Chancen. Beispiele für Formulierungen:

• “wünschenswert”
• “von Vorteil”
• “hilfreich”
• “idealerweise”
• “runden Ihr Profil ab”

Wenn du also nicht allen Anforderungen aus dem Stelleninserat erfüllst, kannst du es natürlich trotzdem probieren. Schick dein Bewerbungsschreiben einfach mal ab. Du solltest dich nicht davon abhalten lassen, sei auf alle Fälle ehrlich zu dir selbst und zu deinem zukünftigen Unternehmen. Zeige ein Interesse daran, dein Wissen über z. B. diverse Computerprogramme erweitern zu wollen, oder neue betriebsinterne Prozesse lernen zu wollen. Du wirst schon sehen, was zurückkommt. Wer nicht wagt, verliert! Vergiss nicht, dass du die Skills der restlichen Bewerber/innen gar nicht kennst! Vielleicht haben die noch weniger Deckungsgleichheiten als du?

Wichtig ist, dass du dich nicht von einer Absage entmutigen lässt. Dann warst du einfach noch nicht bereit für diesen Job. Die meisten Unternehmen gehen davon aus, dass sie Bewerbungen erhalten werden, die nicht allen Anforderungen ihrer Stellenanzeige entsprechen. Das ist sogar wünschenswert. Viele moderne Unternehmen achten nämlich mittlerweile vermehrt auf ein Diversity-Management in ihrem Team. Durch diese vielfältige Zusammenstellung werden Horizonte erweitert und es handelt sich um eine bessere Arbeitsperformance.

1,2,3 … Bewerben oder nicht?

Nachdem du jetzt weißt, dass fast niemand die Anforderungen in Stellenanzeigen zu 100 % erfüllt,  musst du für dich deshalb selbst entscheiden, ob du dich jetzt für die Stelle bewirbst oder nicht. Hör darauf, was dein Gefühl dir sagt. Wenn du dir im Vorhinein schon unsicher bist und dich überfordert fühlst, dann lass die Finger davon. In diesem Fall wirst weder du, noch dein Arbeitgeber zufrieden mit deiner Leistung sein. Mache unseren 1-2-3 Test um sicher zu gehen:

1. Schaffst du diesen Job?
   Traust du dir diesen Job tatsächlich zu? Sei ehrlich zu dir selbst und mache eine Selbsteinschätzung. Leg das Anforderungsprofil zur Seite und definiere für dich selbst klipp und klar, ob du das kannst. Wenn ja, dann ist es der beste Grund deine Bewerbung abzuschicken.
2. Les noch mal die Anforderungen in der Stellenanzeige durch!
   Doppelt hält besser! Vergewissere dich, dass du alle Formulierungen in der Stellenanzeige richtig gedeutet hast. Wenn du die Anforderungen erfüllst, dann hast du gute Karten. Und wenn nicht, dann steck nicht gleich deinen Kopf in den Sand, sondern überlege welche Schritte du machen musst, wie du zwar nicht jetzt, aber in Zukunft, diese Anforderungen erfüllen kannst. Nimm die Anforderungen in der Stellenanzeige als das, was es ist: Eine detaillierte Beschreibung, was dich in deinem zukünftigen Traum-Job erwarten wird. Wenn das machbar klingt, worauf wartest du dann noch?
3. Was kannst du anbieten?
   Was kannst du anbieten, um diverse erforderliche Qualifikationen auszugleichen, die du nicht erfüllst? Viele scheitern meistens an der Praxiserfahrung. Werde kreativ in deinem Motivationsschreiben und versuche dich von der Masse abzuheben. In diesem Fall kannst du in deiner Bewerbung ganz ehrlich schreiben, warum du so darauf brennst, in dem Unternehmen zu arbeiten. Das Ziel deiner Bewerbung ist schließlich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch, manche tun sich in einem persönlichen Gespräch einfach leichter. Sei also so, wie du bist, dann klappt es bestimmt mit deinem Traum!

Erfüllst du nicht zu 100 % die Anforderungen, ist es doppelt so wichtig, mit einem gutem Bewerbungsschreiben zu glänzen. Wie du das hinbekommst, erfährst du hier: