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E-Learning – Uni-Ampel auf Rot

Dein Studium in Graz hast du dir wahrscheinlich auch anders vorgestellt. Corona hat das Leben vieler Student*innen ziemlich auf den Kopf gestellt. Tatsächliches Campus-Feeling will nicht so recht aufkommen. Zugeben tut’s zwar auch niemand, aber neben Frust liegt gleichermaßen Unsicherheit in der Luft.  Schaltet dann auch noch die Corona-Ampel in der Universität auf Orange oder Rot, heißt es wieder heim ins E-Learning. Hier unsere Tipps dazu.

Raus aus den Federn

Die meisten werden mich nun verteufeln, wenn ich das Klischee des Jogginghosen tragenden, Netflix glotzenden oder zockenden Studenten im E-Learning-Modus aufbringe. Aber meine Lieben, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es manchmal einfach sehr schwer ist, sich zu motivieren. Deshalb mein Ratschlag – erst mal raus aus den Federn. Am besten beginnst du deine E-Learning-Tage immer gleich. So kannst du, wie es viele derzeit im Home-Office müssen,  eine feste Routine etablieren. Frühstücke gut, mach dich frisch und bereite dir Snacks für das E-Learning vor.

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Organisiere deinen E-Learning-Tag

Organisation ist das halbe Leben. Berücksichtige dabei deine Leistungskurve. Es gibt Menschen, die sind vormittags produktiv, andere laufen erst zu späterer Stunde zu Höchstformen auf. Egal zu welchem Typ du gehörst, E-Learning ermöglicht dir genau darauf Rücksicht zu nehmen. Hast du deine Lernphasen beziehungsweise deine Arbeitszeiten geplant, lege auch deine Pausenzeiten für die richtige Work-Life-Balance fest. Dann gilt es, diese tatsächlich einzuhalten.

Prioritäten setzen, abschalten

Um am Ende eines E-Learning-Tages tatsächlich etwas geschafft zu haben, muss man Störenfriede ausschalten. Dazu gehört natürlich das Handy. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte gleich vor dem Beginn des E-Learning in den Flugmodus wechseln. Auch für den Laptop kann man Benachrichtigungen stumm- oder abschalten, denn entgegen des weit verbreiteten Glaubens muss man nicht immer erreichbar sein. Sind Leistungsphasen und Arbeitszeiten für das E-Learning eingeteilt, musst du diese Zeiten als Priorität ansehen. Dann muss Wäsche nicht gewaschen, Geschirr nicht abgewaschen oder die Wohnung geputzt werden. E-Learning-Zeit hat Priorität. Um leicht ins E-Learning hineinzukommen, ist es wichtig, Arbeitsmaterial bereits hergerichtet zu haben. Deine To-do-Listen helfen dir ebenso dabei, schnell in Themen einzusteigen.

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Vorlesungen besuchen oder online teilnehmen

Logisch sagt ihr, aber so logisch ist das nicht. Gibt es ein Skript, verzichten viele auf die Teilnahme einer Vorlesung. Dabei spielt es keine Rolle, dass man sie vielleicht zu Hause auf dem Sofa anhören kann. Doch nimmt man an den Vorlesungen teil, besteht die Möglichkeit, Tipps und Vorlieben des*der Dozent*in zu erfahren, die die Klausur betreffen. Weiters lernt unser Gehirn alleine durch aktives Zuhören unglaublich viel, was uns auch wieder Vorteile bei der Vorbereitung auf eine Prüfung verschafft. Ist es keine Live-Veranstaltung, kannst du jederzeit eine Pause einlegen, was einem das Mitschreiben oder Fragen beantworten extrem erleichtert. Arbeite deine Vorlesungen nach. Das gilt auch für Ausarbeitungen von Skripten. Finde heraus, ob dein Wissen auf einem stabilen Fundament ruht oder ob es irgendwo noch wackelige Steine gibt, die du noch fixieren musst.

 Ziele setzen

Das setzt natürlich voraus, dass du dir im Vorfeld einen Überblick über Lernstoff ect. verschafft hast. Dann kannst du dir deine Tages- oder Wochenziele für das E-Learning setzen. Das gilt für langfristige Projekte wie Seminarvorträge, Seminararbeiten oder Prüfungen, aber auch für kurzfristige Aufgaben. Durch das Führen einer solchen Aufgaben- beziehungsweise Zielliste behältst du auch den Überblick über Deadlines, Klausuren und Abgabeterminen.

 

Take a break from E-Learning

Pausen sind für unser Gehirn enorm wichtig und sollten in den E-Learning-Tag fix eingeplant werden. Das stärkt Routinen und schafft Zeit für Erholung.

Speicherpause: Damit dein Gehirn Gelesenes beziehungsweise Gelerntes abspeichern und erfassen kann, braucht es Speicherpausen von 10 bis 30 Sekunden.

Topic-break: Bevor du in ein neues Thema einsteigst, solltest du deinem Hirn ca. 5 min Pause gönnen.  

Section-break: Nach einer 90-minütigen E-Learning Leistungsphase solltest du eine 15- bis 20-minütige Pause einplanen.

Große Pause: Nach vier Stunden ist eine Pause von ein bis zwei Stunden (Dann könntest du dein Gap Year oder dein Sabbatical planen) vonnöten, danach klappt die Aufnahme des Lernstoffs wieder besser.

 

Davon abgesehen: Dein Körper braucht neben deinem Gehirn einen Ausgleich. Hast du die Möglichkeit für einen Spaziergang, dann tu das. Verlege Joggen oder Trainingseinheiten aber ganz klar in deine Freizeit. (Das gilt natürlich nicht, wenn du in Bewegung am besten lernen kannst.) Dann solltest du dir eine andere Grenze für die ideale Learn-Life-Balance schaffen. Auch abschalten will gelernt sein. Nein, ernsthaft, unser Gehirn brauch Pausen, um das Gelernte zu verarbeiten und abzuspeichern. Nonstop E-Learning bringt also nichts.

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Lernen  

Unter Druck lerne ich am besten, sagen manche Student*innen und legen dann wahre Lernmarathons hin. Hilft, was helfen mag. Trotzdem geht es natürlich ein wenig entspannter. Dazu verschafft man sich einen Überblick, strukturiert den Lernstoff, setzt sich Aufgaben und Lernziele über einen längeren Zeitraum.

Just for Info: Auswendiglernen bildet keine stabile Basis, auf der man aufbauen kann. Kennst du deinen Lerntyp(en), kannst du dir den Lernstoff auf die für dich beste Weise beibringen. Personalisiertes Lernen also. Ob mit selbst aufgenommenen Audiodateien, Lernkarten, Fragenkatalogen oder Zeichnungen. Nutze die Varianten, die dir am besten dabei helfen, den E-Learning-Stoff zu verinnerlichen. Du kannst auch endlich deine liegengebliebene Wäsche machen und dabei den Lernstoff vereinfacht wiedergeben. Etwas, das häufig unterschätzt wird, ist die schriftliche Ausformulierung. Plane also auch die schriftliche Beantwortung der Altklausuren ein. Das hilft dir, deine Gedanken klar zu Papier zu bringen.

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Teamwork

Sofern es die derzeitigen Corona-Maßnahmen zulassen, sollte man im Team lernen. Lerngruppen bieten sich dazu an. Verabredet man sich mit anderen zum Lernen, sollte man klar besprechen, was vorab erarbeitet werden muss.

Lerngruppen bestehen idealerweise aus drei bis fünf Personen. Aktuell empfiehlt man virtuelle Lerngruppen. Dazu findet man genügend digitale Angebote im Netz, wenn man nicht sowieso schon über die nötigen Tools verfügt. Klär zuvor mit deinem Team ab, wie lange die Lernsession dauern soll und was gelernt werden soll. Für diese Zwecke sollte ein Teamleader fixiert werden, der die Gruppe bei den Sessions auf Kurs hält. Es ist wirklich notwendig, zuvor den Ablauf zu klären. Werden Altklausuren besprochen, werden kurze Vorträge gehalten, Klärung offener Fragen etc. So kann sich jeder für diese Lerngruppen vorbereiten. Durch den Austausch kannst du feststellen, wo du noch Schwächen hast und wo du bereits gut vorbereitet bist. Lass dich aber nicht von Übereifrigen ins Bockshorn jagen. Im Gegenteil, eine Lerngruppe sollte dich unterstützen und motivieren.

Durchhalten

Es ist normal, dass es auch Phasen beim E-Learning gibt, in denen man sich motivationslos oder überfordert fühlt. Bei manchen ist diese Phase ausgeprägter als bei anderen. Dann heißt es: durchhalten. Wie alles im Leben ist auch das nur eine Phase und die geht vorbei. Du kannst diese Zeit nutzen, um zu hinterfragen, was sich bei dir in letzter Zeit verändert hat? Ob du dir zu wenig Zeit für dich genommen hast oder anderer Stress dich belastet. Es kann helfen, wenn du dir kürzere Etappenziele steckst. Mach immer einen Schritt nach dem anderen und konzentriere dich auf nur eine Sache. Refraime Gedanken wie „Das schaffe ich nie!“ und erinnere dich daran, wie viel du schon geschafft hast und wofür du den ganzen Aufwand überhaupt betreibst.

Fazit

Die Corona-Krise scheint für Studierende, aber auch für andere aufzuzeigen, dass man flexibel bleiben muss und Beständigkeit eher eine Illusion als eine Tatsache ist. Doch, liebe Student*innen, seht es positiv, eure Anpassungsfähigkeit und Flexibilität wird so besonders trainiert und im Studentenleben kann euch so schnell nichts mehr aus der Bahn werfen. Lasst euch nicht unterkriegen. Viel Glück und Erfolg, wir drücken euch die Daumen.