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Quereinsteiger – In der Zukunft ist quer mehr

Keine Lust mehr auf dein altbekanntes Hamsterrad? Bist du die meiste Zeit unzufrieden und hast mehr Spaß an Aufgaben, die du an anderer Stelle erledigst? Dann bist du vielleicht der*die nächste Quereinsteiger*in.  Was das ist, welche Möglichkeiten du hast und unsere Quereinsteiger-Tipps findest du hier.

Die Arbeitsmarktentwicklung für Quereinsteiger*innen

Die Digitalisierung verändert Berufsfelder gravierend. Man tut als Unternehmen gut daran, eine flexible Workforce aufzubauen, um dafür gewappnet zu sein. Auch der Fachkräftemangel sollte viele Unternehmen zum Umdenken bewegen, denn wer auf die*den „perfekte*n Mitarbeiter*in“ wartet, bleibt auf der Strecke. Die Entwicklungen schreiten heutzutage zu rasch voran.

65 % aller Kinder, die heute in die Schule kommen, werden später Jobs haben, die es heute noch gar nicht gibt. Selbst in naher Zukunft werden mache Fachkompetenzen ihre Nützlichkeit verlieren.  Das erklärt wiederum, warum Eigenschaften der Quereinsteiger*innen wie Flexibilität oder die Bereitschaft, sich neues Wissen, Fähigkeiten und Softskills anzueignen, immer mehr an Wert gewinnen. Du siehst, in der Zukunft ist quer mehr.

Aber was ist ein*e Quereinsteiger*in überhaupt?

Quereinsteiger*innen oder Seiteneinsteiger*innen sind Personen, die von einem Fach oder einer Branche in eine andere Branche oder ein anderes Tätigkeitsfeld einsteigen. Sie verfügen meistens nicht über die klassischen berufstypischen Ausbildungen, die normalerweise die Standbeine des*der Arbeitnehmer*in sind.

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Quereinsteiger*innen haben den Mut, die Branche zu wechseln und völlig neu zu beginnen.

Geschützt oder ungeschützt. Warum ist gerade das für eine*n Quereinsteiger*in wichtig?

Um das zu erklären, machen wir einen kleinen Abstecher ins Strafrecht. Es ist nämlich so, dass einige Berufsbezeichnungen gesetzlich geschützt sind. Das bedeutet, dass man diesen Beruf nur ausüben darf, wenn man die nötige Ausbildung absolviert hat und die besonderen Qualifikationen dafür mitbringt.

Im Handwerk beispielsweise sind die Titel „Meister“ und „Geselle“ geschützt. Nur wenn man die Prüfungen dafür abgelegt hat, darf man sich so nennen. Bei Hochschulstudien ist es wichtig, dass der Schwerpunkt der Tätigkeit gelehrt wurde und die Abschlüsse positiv sind, um gewisse Berufsbezeichnungen führen zu dürfen.

Es gibt auch Jobbezeichnungen, die ungeschützt sind. Das bedeutet, dass man diese auch benutzen oder tragen darf, wenn man keine Ausbildung in diesem Bereich hat. Dazu zählen zum Beispiel Grafik-Designer*in, Moderator*in, Schauspieler*in, Fotograf*in, Journalist*in, Informatiker*in und viele weitere.

Du erkennst wo das Problem für Quereinsteiger*innen liegt? Wenn du in einen Beruf einsteigen möchtest, der geschützt ist, brauchst du die nötige Ausbildung und Prüfung. Ansonsten machst du dich sogar strafbar.

Wie sehen typische Quereinsteiger*innen aus?

Der*die typische Quereinsteiger*in sortiert sich komplett neu. Macht sich gewissermaßen auf, um neue Jobwelten zu entdecken. Er*Sie hat vorher höchstwahrscheinlich einen Beruf erlernt und Erfahrungen gesammelt oder einen Hochschulabschluss gemacht, mit dem man irgendwie nicht so richtig den Einstieg am Arbeitsmarkt schafft.

Wie wird man Quereinsteiger*in?

Die Gründe dafür sind so unterschiedlich wie die Menschen, aber es gibt ein paar, die immer wieder in den verschiedenen Lebensläufen auftauchen. Manche haben keine andere Wahl als die Branche zu wechseln. Ein Grund kann die Digitalisierung oder eine Rezession des Industrie- oder des Wirtschaftszweiges sein, der ein Berufsbild wegfallen lässt.

Auch gesundheitliche Gründe können ein Motiv für den Branchen oder Tätigkeitswechsel sein. Manchmal lassen sich auch einfach Familie und Beruf nicht unter einen Hut bringen. Und dann gibt es da noch die Frage nach der Sinnhaftigkeit im Job, welche in der heutigen Zeit immer mehr Arbeitnehmer*innen beschäftigt. Macht das was ich tue Sinn? Bewirke ich etwas?

Flexibiliät beim Berufswechsel

Flexibilität ist eine geschätzte Eigenschaften von Quereinsteiger*innen. 

Welche Fragen sollte sich ein Quereinsteiger*innen vorab stellen?

Ein Quereinstieg geht auch immer mit einem Querausstieg einher. Du lässt deine alte Firma, Vorgesetzte, Kolleg*innen, Aufgaben und viele andere Dinge zurück. Das will geplant und durchdacht sein.  Vor allem wenn du einen radikalen beruflichen Spurwechsel vorhast. Hast du das bereits gemacht? Dann wünschen wir dir „Hals- und Beinbruch“.

Schwirrt dir aber bisher noch immer der Kopf, dann haben wir etwas für dich. Nimm dir ein bisschen Zeit. Setz dich in eine ruhige Ecke. Schnapp dir was zu schreiben und dann beantworte nur für dich einfach nachfolgende Fragen.

Warum überhaupt Quereinsteiger*in werden?

Grundsätzlich gibt es viele Gründe für den Quereinstieg. Wichtig ist, dass dein Vorhaben nicht während eines wilden Saufgelages nach einem nervigen Arbeitstag entsteht.  Wenn es beispielsweise nur an den Vorgesetzten liegt, reicht es völlig aus, das Unternehmen zu wechseln und nicht gleich die komplette Branche.

  • Bist du unzufrieden wegen deines Gehalts, deiner Aufgaben, deinem Arbeitsumfeld, deine*n Vorgesetzte*n oder deinen Kolleg*innen?
  • Fühlst du dich unterfordert oder vielleicht überfordert?
  • Gibt es etwas, dass du oder dein*e Vorgesetzte*n tun können, damit du in deinen Job wieder zufriedener wirst?
  • Berufswechsel oder Jobwechsel
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Die Fähigkeiten von Quereinsteiger*innen sich schnell neuen Gegebenheiten anzupassen sind Gold wert in einer sich so rasant entwickelnden Zeit.

In welchen Beruf möchtest du quer einsteigen?

Kommst du wirklich zum Schluss, dass du deinen alten Beruf hinter dir lassen willst, solltest du dir die Frage stellen, wohin die Reise eigentlich gehen soll.

  • Was sind deine liebsten Aufgaben und Tätigkeiten?
  • Wie soll dein Quereinsteiger-Arbeitsplatz aussehen?
  • Möchtest du überhaupt Kolleg*innen haben oder lieber alleine arbeiten?
  • Wann möchtest du arbeiten? Tage, Uhrzeit?
  • Was kannst du als Quereinsteiger*innen überhaupt verdienen?
  • Wann ist der Zeitpunkt für deinen Quereinstieg und Querausstieg?

Wie sehen deine Qualifikationen aus?

Recherchiere, ob eine oder vielleicht sogar mehrere deiner Ausbildungen, Studium, Weiterbildungen, Praktika, sonstige praktische Erfahrungen, Fähigkeiten oder Soft Skills für deinen Quereinsteiger-Job nützlich sein können.

Ein Beispiel: Du kommst aus der Gastronomie. Deine Kommunikationsfähigkeit ist durch den Umgang mit Gästen ist sehr gut. Das kann dein großer Quereinsteiger-Vorteil im Bereich des Vertriebs oder Verkauf sein.

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Die Soft Skills sind das Ass der Quereinsteiger*innen

Warum stellt ein Unternehmen eine*n Quereinsteiger*in mit unüblichen Qualifikationen und branchenfremden Fachwissen überhaupt ein?  Das Ass dieser Personen sind ihre Soft Skills. Unternehmen brauchen oft Quereinsteiger*innen, um ihr Team einen anderen Blickwinkel zu eröffnen oder ergänzende Eigenschaften hinzuzufügen oder Spezielle zu stärken.

Das kann möglicherweise jemand sein, der querdenken kann. Oder jemand mit guten Kommunikationsfähigkeiten und Empathie, der gleichzeitig, aber auch analytisch Denken kann und zusätzlich über ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Motivation verfügt. Um nur ein Beispiel zu nennen.

Der frische Wind und andere Blickwinkel können ein offenes Team zu neuen Höchstleistungen antreiben. Schätzt der*die Arbeitgeber*in den*die Quereinsteiger*in kommt es manchmal vor, dass ihm*ihr die Möglichkeiten zur Weiter-Fort-und Ausbildung gegeben wird. So kann können doch noch die erforderlichen Schlüsselqualifikationen erworben werden.

Welche Branchen bieten Quereinsteiger*innen gute Chancen?

In manchen Branchen ist es jetzt schon kein Problem, die Karriereleiter bis ganz nach oben zu klettern und das ganz ohne Studienabschluss. Ob im IT-Bereich, Vertrieb, in PR-, Event-, Medienbereich, aber auch im Gesundheitswesen ist der Aufstieg durchaus möglich. Der Fachkräftemangel und die sich wandelnden Branchen spielen den Quereinsteiger*innen in die Hände. Unternehmen erkennen das, der*die richtige Mitarbeiter*in eine Mischung aus Ausbildung, Berufserfahrung und Soft Skills ist. Grundsätzlich gilt, wer was drauf hat, kommt weiter und bringt’s auch zu was. Dabei spielt es keine Rolle, ob du dir dein Wissen ohne Hilfe und Unterricht angeeignet hast oder die Schul-Unibank gedrückt hast.

Welche Jobs sind nun für Quereinsteiger*innen geeignet?

Es wird behauptet, dass Quereinsteigende in den Jobs gefragt sind, in denen der Erfolg durch Persönlichkeit und nicht durch Qualifikation entschieden wird. Was sagt ihr dazu? Teilt ihr diese Meinung? Hier unsere Beispielliste für „typische Quereinsteiger-Jobs“.

Quereinsteigerjobs

Was verdient ein Quereinsteiger*innen?

Zu Beginn des Jobs ist die Entlohnung zwar etwas geringer als bei ausgebildetem Personal, doch im Laufe der Zeit und mit zunehmender Erfahrung, Praxis und oft auch von dem oder der Arbeitgeber*in veranlasste Zusatzqualifikationen, holt ein*e Quereinsteiger*in leicht zum Normal- und in manchen Fällen sogar zum Topverdienenden auf. Das ist allerdings von der Branche und der Tätigkeit abhängig.

Gut kannst du als Ingenieur*in verdienen. Da liegt das Durchschnittseinkommen für eine*n Quereinsteiger*in bei ca. 80.000 Euro im Jahr. Als Topverdiener*in im Bereich Kommunikation kannst du im Durchschnitt ca. 45.000 Euro im Jahr verdienen.

Fazit

„Quereinsteiger*innen“ werden wohl das neue Blau der Berufswelt. Durch die rasche digitale Veränderung bleibt kein Stein auf dem anderen. Früher oder später werden wir erkennen, dass die meisten Arbeitnehmer*innen Quereinsteiger*innen sein werden. Denn die stetige Weiterentwicklung von Berufsfeldern verlangt auch die Erweiterung von Aus- und Weiterbildungen, Kenntnissen, Qualifikationen und Fähigkeiten, die bisher für einen Beruf nicht notwendig waren.

Auf der Suche nach einem Quereinsteiger-Job? Hier geht’s zur Jobbörse: