Viertagewoche am Bau(3)

Viertagewoche am Bau – Die Steiermark macht es vor

Die Viertagewoche klingt an sich schon wie ein Einhorn der österreichischen Arbeitswelt, doch eine Viertagewoche am Bau und auch noch bei gleichem Lohn klang bis vor kurzem noch wie ein Ding der Unmöglichkeit. Ein Bauunternehmen aus der Steiermark macht nun das Unmögliche möglich.  Warum dieses Arbeitsmodell die Zukunft ist und welche Vorteile sich daraus für Unternehmen ergeben, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Viertagewoche am Bau – Und Einhörner gibt es doch 

Die Unternehmensführung der steirischen Firma Kamper Handwerk und Bau hat sich dazu entschieden, ihren 130 Mitarbeiter*innen die Viertagewoche zu ermöglichen. Angestellte freuen sich über die Änderungen und die zusätzliche Zeit für Familie und Freizeit.

So sehen erfolgreiche Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel aus.

Maßnahmen, wie die Viertagewoche bringt zwei unbestreitbare Vorteile mit sich. Zum einen steigert dieses Vorgehen die Mitarbeiterbindung und schafft ideale Voraussetzungen, um Mitarbeiter*innen weiterhin im Unternehmen zu halten und zum anderen werden neue, aber auch wechselbereite Fachkräfte auf solche innovative Unternehmen aufmerksam.

Wie kann so eine Viertagewoche am Bau klappen? 

Dazu gibt es verschiedenen Varianten. Man kann die Stunden der Fünftagewoche auf eine Viertagewoche umverteilen oder man verringert bei gleichbleibendem Lohn die Wochenarbeitszeit. Eine weitere Variante ist Verringerung der Arbeitszeit und des Gehalts, dafür allerdings eine Gewinnbeteiligung. Tatsächlich können kreative Führungskräfte immer neue und für ihr Unternehmen passende Varianten kreieren. Wichtig für eine Viertagewoche sind klare und einfach verständliche Rahmenbedingungen. 

Viertagewoche am Bau(3)

Viertagewoche am Bau wird auch von steirischen Unternehmen umgesetzt.

Viertagewoche in anderen Ländern bereits Alltag

Was für uns wie ein Märchen klingt, wird in Ländern wie Neuseeland, Schweden, Spanien, Island oder Japan bereits getestet. Schweden hat die Arbeitszeitverkürzung für manche Branchen sogar bereits fix eingeführt.  In Spanien hat man mit der Viertagewoche bereits hohe Gewinne erwirtschaftet was dazu geführt hat,  dass man sie dort auch übernehmen will. 

Vorteile einer Viertagewoche am Bau? 

Gesteigerte Effizienz 

Man konnte feststellen, dass Arbeiten bei einer Viertagewoche effizienter erledigt wurden. Voraussetzung dafür ist, dass betriebliche Abläufe optimiert und Zeitfresser reduziert oder sogar eliminiert werden.

Höhere Produktivität 

Aus Ländern, in denen Unternehmen unterschiedlicher Branchen bereits mit der Viertagewoche arbeiten, weiß man, dass die Produktivität der Mitarbeiter*innen gleichbleibend und in den meisten Fällen sogar gesteigert werden kann. Man geht davon aus, dass die höhere Produktivität durch die bessere Work-Life-Balance aus der Viertagewoche resultiert. 

Reduzierte Krankenstände 

Natürlich wirken sich längere Erholungsphasen und mehr Zeit für Freizeitaktivitäten positiv auf die Gesundheit der Angestellten aus. Das Risiko, an einem Burnout zu erkranken, kann durch die Reduktion von Stress maßgeblich verringert werden. Fehlzeiten und Krankenstände bedeuten für ein Unternehmen finanzielle Belastung, diese kann man durch eine Viertagewoche deutlich verkleinern.

Viertagewoche am Bau(3)

Durch die Viertagewoche wird das Employer Branding gestärkt.

Gestärktes Employer Branding

Unternehmen können ihr Employer Branding durch eine Viertagewoche stärken. Besonders junge Talente halten Ausschau nach Arbeitgeber*innen, die ihnen mehr bieten können. Können Unternehmen neben einer Viertagewoche auch Remote Work, Home-Office, Workation, Sabbaticals, Aufstiegschancen, Weiterbildungsmöglichkeiten und natürlich auch nachhaltiges Engagement vorweisen, stehen die Chance gut für sie, als attraktive*r Arbeitgeber*in wahrgenommen zu werden.

Fluktuation von Mitarbeiter*innen verringert sich

Ein weiterer Grund, warum die Viertagewoche von den meisten Unternehmen, die sie versucht haben beibehalten wird, ist die positive Auswirkung auf die Fluktuationsrate. Seien Sie ehrlich, würden Sie nicht auch lieber nur vier Tage arbeiten anstatt fünf? Den meisten Angestellten geht es so. Also stärkt die Viertagewoche auch die Mitarbeiterbindung und das wirkt sich im Endeffekt auch wieder gewinnbringend auf das Unternehmen aus.

Wie ist eine Viertagewoche am Bau umsetzbar? 

Wie bei den meisten Veränderungen muss im Vorfeld richtig geplant, Abläufe optimiert und Zeitfresser eliminiert werden. Tätigkeitsbereiche müssen dabei genau unter die Lupe genommen werden, um festzustellen, wo man noch effizienter arbeiten könnte. 

Mitarbeiter*innen der “Front” wissen in den meisten Fällen ganz genau, wo die meiste Zeit draufgeht und wie man die Arbeitsabläufe effizienter gestalten könnte. Unternehmen haben also die besten Berater*innen bereits im Haus. Wichtig ist, dass man Übergangsphasen einplant. Ab und an muss auch ein wenig nachgebessert werden, das ist bei Veränderungen der Arbeitsprozesse normal.

Viertagewoche bedeutet auch Viertagewoche. Man muss dies auch Kund*innen und Partner*innen kommunizieren. Das Modell kann nur dann wirklich erfolgreich sein, wenn die Angestellten wirklich drei Tage freihaben und nicht in ihrer Freizeit immer erreichbar sein müssen.

Viertagewoche am Bau(3)

Die junge Handwerksgeneration würde die Viertagewoche am Bau begrüßen.

Was muss im Arbeitsvertrag für eine Viertagewoche stehen?

Wie bei jedem anderen Arbeitszeitmodell muss auch die Viertagewoche im Arbeitsvertrag geregelt sein. Darin sollte Punkte vereinbart werden, wie welche Tage in der Woche gearbeitet wird, wie viele Urlaubstage stehen zur Verfügung, Lohn/Gehalt natürlich, genaue Stundenanzahl usw.

Viertagewoche für alle möglich

Nicht in allen Branchen ist derzeit eine Viertagewoche möglich. Die Betonung liegt allerdings auf dem Wörtchen derzeit. Die Arbeitswelt ist im Wandel. Die junge Generation sieht keine Notwendigkeit mehr darin, auf ihre Freizeit zugunsten des*der Arbeitgeber*in zu verzichten. Flexible Arbeitszeitmodelle werden in den nächsten Jahren in alle Branchen Einzug halten. Wir werden diese Entwicklung gespannt verfolgen.

Fazit 

Bislang hielten die meisten Bauunternehmen es für ausgeschlossen, die Viertagewoche am Bau einzuführen. Gründe dafür waren, wie in vielen anderen Branchen der Fachkräftemangel. Doch vielleicht ist genau dieses Arbeitszeitmodell der Weg in die Richtung einer langfristigen Lösung des Problems. 

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